Historie des Freibad Hillegossen​

Das Freibad Hillegossen und seine Geschichte

„An der schönen blauen Adria“ –
Das Freibad Hillegossen und seine Geschichte

Vorwort

Das Freibad Hillegossen ist für viele Bielefelder ein echter Geheimtipp. Dem Eindruck des hellblauen Wassers, einer Lagune ähnlich, kann sich kaum ein Besucher entziehen. Viele Badegäste verbinden mit diesem ihre Jugenderinnerungen, an Nachmittage mit der Clique, an Badespaß nach der Schule und erste Flirts.

Bild: Stadtarchiv Bielefeld

Pünktlich zum 60jährigen Jubiläum des Freibades Hillegossen hat es sich eine Lerngruppe der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule in Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Freibades Hillegossen zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des Bades zu erforschen und aufzubereiten. In mühevoller Kleinarbeit recherchierten die Achtklässler die Ereignisse der Vergangenheit, sammelten Dokumente und fanden so manch skurrile Geschichte heraus.

Bedanken möchten wir uns bei der Neuen Westfälischen, die uns eine Vielzahl von Materialien bereitstellte. Für wichtige Hinweise und der notwendigen Ausdauer danken wir auch dem Stadtarchiv Bielefeld, dessen freundliche Mitarbeiter uns immer wieder alte Dokumente hervorzauberten und unsere Arbeit wesentlich erleichterten. Auch der Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH und dem TuS „Eintracht“ Hillegossen möchten wir unsere Anerkennung aussprechen, die uns mit ihren Abbildungen und Informationen weiterbrachten. Ein besonderes Lob geht an Herrn Plöger, der als Vorsitzender des Förderverbandes das Projekt anregte und uns stets mit Rat und Tat zur Seite stand.

Bielefeld, im Jahre 2019

1959 – Die Anfänge des Freibades

Bei strahlendem Sonnenschein öffnete am 24. Mai 1959 das Freibad Hillegossen zum ersten Mal seine Tore für die Bielefelder Bevölkerung. Den Startschuss gab der damalige Bürgermeister Werning, der vom Landrat Specht symbolisch den Schlüssel des Bades erhielt und damit das Bad offiziell eröffnete. Dieser war es auch, der in seiner Weiherede den viel zitierten Satz aussprach: „Wenn man nicht wüsste, dass man in Hillegossen ist, dann könnte man glauben, an der schönen blauen Adria zu sein!“

Zwei Jahre Planung und 14 Monate Bauzeit gingen der Eröffnungsfeierlichkeit voraus, an der neben den zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft über 4000 Bielefelder Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Der auf 30 Jahre angelegte Pachtvertrag zwischen dem zuständigen Amt Heepen und den zukünftigen Pächtern wurde bereits am 18.03.1957 geschlossen und galt in seinen Grundzügen noch bis in die 1990er Jahre. Anfängliche Verzögerungen resultierten vor allem aus der Komplexität des Vor-habens. Umliegende Privatgrundstücke galt es in die Planungen einzubinden, Pläne des Architektenbüros und der Gärtnerei mussten durch neue Regularien und begrüßenswerte Sonderwünsche wiederholt überarbeitet werden. So füllte man das Schwimmbecken mit eigenem Quellwasser und nicht – wie von der Stadt angedacht – mit dem wertvollen und teuren Trinkwasser der Stadtwerke. Zwar erhöhten sich die Baukosten von den veranschlagten 289.255 DM auf stolze 403.446 DM, doch Landesregierung, großzügige Spender aus Industrie und Wirtschaft sowie die Gemeinde Hillegossen unterstützen weiterhin das ambitionierte Projekt. Da-für gab es am Ende neben dem 50 mal 20 Meter großen Becken, dem Becken für die Kinder, der großen Liege- und Spielwiese nun auch separate Umkleide- sowie Jugendräume und eine windgeschützte, lichtdurchflutete Terrasse.

Foto: Stadtarchiv Bielefeld

Veränderungen in der Bauplanung erforderten auch stets die Neuberechnung der Baukosten. Das diese Kostenvoranschläge wie in diesem Fall für das Amt Heepen (1958) zu hoch ausfielen, passierte jedoch nur selten.

Von den Bauarbeiten bis zum ersten Sprung ins kühle Nass war es ein steiniger und doch erfolgreicher Weg.

Am Ende der Baumaßnahmen waren alle Beteiligten zufrieden. Besonders die hellen und freundlichen Farben der Bauten, das schöne Blau des Beckens und die Bepflanzungen wurden von den Zeitgenossen gelobt. Und auch die lokalen Medien, besonders die Neue Westfälische Zeitung, stimmten in den verdienten Lobgesang mit ein. So sprach die Presse von der „neuen Perle des Landkreises“, einem „Geschenk der älteren Generation an die Jugend“ oder schwärmten vom „sonnenüberfluteten Tal an der Lämerhagener Straße“.

Foto: Bauamt Bielefeld

TuS „Einigkeit“ Hillegossen e.V.

Mit dem Bau des Freibades wuchs der Wunsch, diese Anlage für den Schwimmsport zu nutzen. So gründete eine Gruppe engagierter Sportler des Bielefelder Turn- und Sportvereins „Einigkeit“ Hillegossen e.V., darunter Johannes Pertersen und Heinrich Reinke, am 31.10.1958 die Schwimmsportgruppe Hillegossen.

Bis zur Fertigstellung des Freibades durfte diese zunächst im Hallenbad am Kesselbrink trainieren, so dass sie bei den Eröffnungsfeierlichkeiten bereits mit einer eigenen Mannschaft antreten konnte. In den Jahren von 1960 bis 1980 gewannen die Schwimmer in allen Jahrgangsstufen viele Rennen und holten so manche Meisterschaft nach Hillegossen.

Foto: TuS „Einigkeit“ Hillegossen e.V.

Unter der Leitung des Sportfreundes Dieter Kurz fand im Jahre 1971 das erste Volksschwimmen in Hillegossen statt. Insgesamt wurden fünf Veranstaltungen dieser Art durchgeführt. Bei diesen und anderen Veranstaltungen des Turn- und Sportvereins „Hillegossen“ diente der schöne Innenhof des Freibades als Ort der harmonischen und festlichen Feierlichkeiten.

Foto: TuS „Einigkeit“ Hillegossen e.V.

Heute liegt der Schwerpunkt des Vereins im Breitensport, der mit seinem bewusst fehlenden Leistungsdruck eine willkommene Abwechslung zum Arbeits- und Schulstress bietet. So ist das Vereinsleben ein zentraler Punkt des Vereins, der insbesondere die Jungenarbeit mit ihrer hohen Anzahl an Aktionen und Freizeitaktivitäten unterstützt.

Vereinssubventionen ermöglichen auch Kindern aus wirtschaftlich benachteiligten Familien die Teilnahme am kompletten Vereinsleben.

Der Verein TuS „Einigkeit“ Hillegossen e.V. ist mit seinen ca. 1300 Mitgliedern ein klassischer Mehrspartenverein im Bielefelder Osten. Neben dem Sport fördert er auch das gesellschaftliche und soziale Miteinander, das freiwillige Engagement und einen respektvollen sowie toleranten Umgang untereinander.

TuS „Einigkeit“ Hillegossen e.V.
Detmolder Str. 566
33699 Bielefeld
Mail: info@tus-hillegossen.de
Telefon: (0521) 3296505

1960er – Das Freibad nimmt Gestalt an

Die erste Erweiterung. Der große Besucherandrang veranlassten die Betreiber und die Gemeinde Hillegossen über eine Erweiterung des Freibades nachzudenken. Bereits im Mai 1964 erteilte die Gemeinde dem Ingenieur- und Architekturbüro „Heinz-Wilfried Jöllenbeck“ den ersehnten Auftrag, „Umkleidekabinen für Schwerkriegsbeschädigte, sowie einen „Verkaufs- und Bademeisterraum“ zu schaffen.

Der erarbeitete Plan sah vor, die bis dahin bestehende bauliche Lücke zwischen dem Hauptgebäude und dem Seitengebäude zu schließen und das bis heute bestehende Halboval zu erschaffen. Die Kosten von 28.500 DM wurden vom Amt Heepen übernommen. Pünktlich zur Sommersaison 1965 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Später wurde in das Gebäude die Filter- und Pumpenanlage installiert.

Foto: D. Wilberg

Auch heute ist das „Pumpenhäuschen“ noch gut sichtbar.

Seltene Farbaufnahmen aus den Jahren 1963 und 1964. Während auf der früheren Abbildung der Erweiterungsbau noch fehlt, ist dieser auf dem späteren Bild bereits vorhanden. Das Kinderbecken besaß einen Seelöwen, der Wasser spuckte und ein beliebtes Spielgerät darstellte. Interessant ist auch die fehlende Bebauung in der unmittelbaren Nachbarschaft. Rechts im Hintergrund befindet sich die beliebte Gaststätte „Mühlenweg“. 

Eine kleine Anekdote

Anfang des Jahres 1967 meldete sich das medizinische Gesundheitsamt der Stadt Bielefeld bei den Betreibern des Freibades Hillegossen. Der zuständige Sachbearbeiter kritisierte das Fehlen einer „Fernsprechanlage“, die im Falle eines Unfalls das schnelle Herbeirufen eines Arztes erlauben würde. Der Verweis der Betreiber auf die nahegelegene Gaststätte Mühlenweg, die doch über einen solchen Anschluss verfüge, reichte dem Gesundheitsamt jedoch nicht aus. Der „Zugang zur Fernsprechanlage müsse auch an Sonn- und Feiertagen und allen anderen Öffnungszeiten des Freibades sichergestellt“ sein. Erst die Einwände, dass zum einen noch nie etwas passiert sei und außerdem in dem Gaststättenhaus zwei Familien lebten, von denen immer eine anwesend sei und diese auch niemals zur gleichen Zeit in den Urlaub führen, beruhigten den zuständigen Beamten. Ein Vorgang, der heute wohl undenkbar wäre. Erst Jahre später verfügte das Freibad über einen eigenen Telefonanschluss.

Foto: D. Wilberg

Die Gaststätte „Mühlenweg“ ist auch heute noch gut besucht.

1970 – Warmes Wasser für das Freibad

Die fehlende Möglichkeit der Wassererwärmung und die erstmalig rückläufigen Besucherzahlen führten im Februar 1969 zu dem lang vorbereiteten Beschluss des Amtes Heepen, nachträglich eine Erdgas-Heizungsanlage installieren zu lassen. Diese sollte bereits drei Monate später zur Freibaderöffnung des Jahres 1969 von der Firma mit dem günstigsten Angebot eingerichtet und voll funktionsfähig sein. 

Die dazu benötigten Erdgas–Mitteldruckleitungen konnten die Stadtwerke jedoch nicht sofort verlegen, da sich „die für die Verlegung erforderlichen Bürgersteigflächen im Zuge der Steinstraße (…) in Privatbesitz“ befanden und der Eigentümer „trotz intensiver Verhandlungen nicht bereit sei, die Genehmigung für die Benutzung der Grundstücksfläche zu erteilen.“ Woraufhin die Stadtwerke letztendlich die Betreiber des Freibades darum baten, mit dem Grundstücksbesitzer „selbst in Verhandlungen zu treten“. Dieser willigte nach zähem Ringen schließlich gegen eine Entschädigung von 1200 DM ein, so dass die Bauarbeiten mit monatelangen Verzögerungen beginnen konnten.

Währenddessen erledigte die mit der Installation der Heizungsanlage beauftragte Firma aus Sennestadt ihre Aufgaben fristgerecht. Allerdings blieb das Wasser weiterhin kalt. Aus unbekannten Gründen funktionierte die Anlage nicht. Das Amt Heepen sah sich gezwungen eine vorübergehende Flüssiggas-Versorgung bereitzustellen, welche die Gesamtkosten weiter steigen ließ. Da das Amt die Installation als nicht abgeschlossen ansah, verweigerte sie die Vergütung der Firma, bis diese schließlich mit einer Klage drohte und einen Nachweis ihrer Unschuld erbrachte. Grund für das Nichtfunktionieren war nämlich die Inkompatibilität zwischen Gasbrenner und Kessel, die aus Kostengründen von zwei verschiedenen Firmen eingekauft wurden. Erst mit der Anschaffung und Installation eines notwendigen Verbindungsstückes im September 1970 durch das Amt Heepen, konnte das Wasser des Freibades mit Erdgas erwärmt werden. Die Kosten waren am Ende fast doppelt so hoch. Am Ende hat sich der Aufwand aber für alle gelohnt. Die Besucherzahlen stiegen wieder an.

1990er – ein Ort zum ganzjährigen Verweilen

Begeisterung, Engagement und Zusammenhalt zeichneten das Leben in den 1990er Jahren rund um das Freibad Hillegossen aus. So fanden dank vieler freiwilliger Helfer im Sommer zahlreiche Veranstaltungen statt, die teilweise bis zu 3000 Besucher ins Freibad lockten. Auch lokal übergreifende Veranstaltungen wie Flohmärkte, Mal- und Bastelwettbewerbe erfreuten sich großer Beliebtheit bei Jung und Alt.

1994 – Förderverein Freibad Hillegossen e.V.

Ein Highlight in den 1990er Jahren war die Gründung des „Fördervereins Freibad Hillegossen e.V.“ Engagierte Bürger beschlossen am 11.04.1994 einen Verein zu bilden, der sich bis heute für den langfristigen Erhalt und den Betrieb des Freibades als eine Freizeiteinrichtung im Stadtbezirk Stieghorst einsetzt. Seit 1997 ist die Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH der Partner des Fördervereins. Unter anderem konnte dank der tatkräftigen Arbeit des Fördervereins das Freibad in den Jahren 2006 und 2007 vollständig saniert werden. Dabei kann er sich auf die Hilfe zahlreicher ehrenamtlicher Mitstreiter, auf die finanzielle Unterstützung wohlgesonnener Sponsoren und die Zusammenarbeit mit der Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH (BFF) verlassen.

Interessenten, die dem Förderverein ihre Hilfe und Unterstützung anbieten wollen, sind selbstverständlich willkommen. Eine Mitgliedschaft bietet unter anderem den Vorteil des kostenlosen Eintritts in das Freibad Hillegossen sowie der Möglichkeit kostenlos am dortigen Frühschwimmen teilzunehmen. Darüber hinaus können die folgenden Bäder der „Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH“ (BBF) kostenlos besucht werden:

Freibad Dornberg
Forellenweg 8
33619 Bielefeld
Tel.: 0521 511484  
Freibad Schröttinghausen
Campingstraße 20
33739 Bielefeld
Tel.: 05203 3582  
Freibad Gadderbaum
Im Holschebruch 7
33617 Bielefeld
Tel.: 0521 511492
Naturbad Brackwede
Osnabrücker Str. 63a
33649 Bielefeld
Tel.: 0521 511490

Weitere Informationen, Anträge zur Aufnahme in den Verein oder die Vereinssatzung können unter folgender Adresse aufgerufen werden: Förderverein

Großer Einsatz freiwilliger Helfer

Jedes Jahr im Frühling wird das Freibad Hillegossen auf die kommende Freibadsaison vorbereitet. Zahlreiche freiwillige Helfer putzen dann das Becken, streichen die Fassaden, überprüfen die Technik und führen alle notwendigen Reparaturen durch. Dabei kommen auch Hochdruckreiniger und Besen zum Einsatz. Das dafür notwendige Wasser stammt aus dem eigenen Brunnen, so dass weder das teure städtische Wasser, noch wertvolles Trinkwasser verbraucht werden. Bis 2005 strichen häufig die Helfer noch mit bis zu 200 Kilogramm Farbe das Becken neu. Mit dem neuen Edelstahlbecken entfällt diese Arbeit. 

Ohne den Einsatz der freiwilligen Helfer, würde das Freibad nicht funktionieren. Dieses beweisen schon die durchschnittlichen Aufwendungen von Mitgliedern des Fördervereins für den Erhalt des Freibades während einer 14wöchigen Freibadsaison:

Vor- und Nachbereitung der Saisonca. 400 Stunden
Kassendienstca. 350 Stunden
Verwaltungca. 100 Stunden


Reinigungsarbeiten auch bei kaltem Wetter sind keine Seltenheit. Hier ein Foto aus dem Jahre 2008.
Foto: Förderverein

Großer Einsatz freiwilliger Helfer

Die starke Verschmutzung des Beckens durch den Winter und die harte Arbeit, diese zu beseitigen, wird von vielen Besuchern unterschätzt. Die Abbildungen des Fördervereins aus dem Jahr 2016 verdeutlichen den Unterschied.

Die Reinigung der modernen Edelstahlbecken geschieht heutzutage überwiegend durch Hochdruckreiniger. Ihre Beschaffenheit lässt den Dreck besonders leicht entfernen, so dass Besen und Handfeger kaum noch notwendig sind.

Mit dem Einlass des neuen Wassers können die Helfer aufatmen. Die die neue Badesaison kann beginnen.

Die BBF–Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH

Um die Bielefelder Bäderlandschaft auch in Zukunft erhalten zu können, wurde zum 1. Januar 1997 die BBF – Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH gegründet. Als Unternehmen der Stadtwerke Bielefeld hat sie das Ziel die Bielefelder Bäderlandschaft neu auszurichten und betriebswirtschaftlich sinnvoll und effizient zu führen. Dafür mussten Infrastrukturen erneuert und die Bäder für Besucher insgesamt attraktiver gestaltet werden. Auf das umfangreiche Angebot für das Schul- und Vereinsschwimmen wollte man dabei nicht verzichten.

So investierte die BBF in den vergangenen Jahren mehr als 60 Millionen Euro in die Bielefelder Anlagen. Sie betreibt neben dem Ishara Familienbad & Saunawelt weitere drei Hallenbäder, acht Freibäder und die Oetker-Eisbahn in Brackwede. Dabei wird sie neben vier weiteren Vereinen auch vom Förderverein des Freibades Hillegossen aktiv unterstützt. Gemeinsam sorgen sie für einen attraktiven, wirtschaftlichen und heutigen Ansprüchen angemessenen Betrieb der Anlage in Hillegossen. Seit 2011 ist die BBF auch alleiniger Pächter des Freibades Hillegossen. Mit jährlich bis zu 1,4 Millionen Besuchern ist die BBF der größte Anbieter im Freizeit- und Wellnessbereich in der Stadt Bielefeld und der Region Ostwestfalen.

BBF
Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH
Europa Platz 1, 33613 Bielefeld
Mail: info@bbf-online.de
Tel.: (0521) 511400

Der Weg in die Neuzeit

2000Die Sanitäranlagen sowie die Fassade des Innenhofes werden saniert.  
2001Das neue Planschbecken wird gebaut. Dieses besteht nun aus Edelstahl und ist wesentlich pflegeleichter.  
2002Die 3-Meter-Sprunganlage muss aus sicherheitstechnischen Gründen aufgegeben werden.  
2003Die Saison startet deutlich später, da im Außenbereich ein Rohr bricht und sich die Baumaßnahmen verzögern.  
2005Erhebliche Mängel werden nach 40 Jahren Betrieb sichtbar. So ist u.a. der innere Filterbehälter durchgerostet. Erste Bauanträge für die Sanierung werden gestellt und genehmigt.  
2006Beginn der großen Sanierung. Entkernung des Gebäudes, Erneuerung der Beckenanlage und Optimierungen an der Gesamtanlage werden vorgenommen. Ein Schwimmbetrieb ist nicht möglich, so dass nach 40 Jahren zum ersten Mal eine Badesaison ausfällt.  
seit 2007Am 13. Mai wird das sanierte Gebäude wiedereröffnet.
 Die Bielefelder Bäder und Freizeitgesellschaft stellt in Zusammenarbeit mit dem Förderverein den Betrieb des Bades sicher.

2006/07 – Die große Sanierung

Nach über vierzig Jahren mussten die Freunde des Freibades Hillegossen zum ersten Mal auf den Badespaß im Sommer verzichten. Die Bielefelder-Bäder und Freizeiteinrichtungen-GmbH (BBF) baute um und erneuerte das Bad für insgesamt 1,7 Millionen Euro. Das Becken besitzt seitdem einen wetterfesten Edelstahleinsatz, so dass es sich besonders schnell erwärmt. Es muss nicht mehr mit chemischen Zusatzstoffen gereinigt und jedes Jahr neu gestrichen werden. Der Einstieg erfolgt nun über Treppen. Auch die Sanitär- und Umkleideräume sowie das Kinder-WC wurden erneuert. Massageduschen, eine Schwalldusche und eine Zwillingsrutsche sorgen für die nötige Abwechslung. Außerdem brachte man die gesamte Technik auf den neusten Stand. Markant sind besonders die Aufteilung des Beckens in einen Schwimmer- und ein Nichtschwimmerbereich sowie der mobile Verkaufswagen, der eine schnellere Zubereitung von Essen ermöglicht.

Dr. Hans-Jürgen Stern von der BBF blickt auf das neue Edelstahlbecken.
Foto: Neue Westfälische, 29.08.2006, Schlütter.

2006/07 – Die große Sanierung

Großbaustelle 2006. Das komplette Becken wird erneuert. Die umweltschonenden Edelstahlwände sind hier bereits gut zu sehen. Das ursprüngliche Kinderplanschbecken weicht einer Spielwiese.
Foto: Neue Westfälische, Starke

Die Betonsteine im Eingangsbereich wurden vollständig entfernt, neue Leitungen gelegt und der Boden begradigt.
Foto: Neue Westfälische, Starke

Unzählige Baupläne wurden für die Sanierung angefertigt und von den Behörden und Ämtern kontrolliert.
Abbildung: Stadtarchiv Bielefeld

Betonsteine, Holzvertäfelungen und Blautöne prägten noch bis 2006 das Freibad Hillegossen.
Foto: Förderverein

Heute unterstreichen die mediterranen Töne die gemütliche Atmosphäre des Bades, die viele Gäste in Urlaubsstimmung versetzt.
Foto: D. Wilberg

Der Einstieg ins Wasser erfolgte früher über Leitern. Im Hintergrund am Pumpengebäude ist das Gemälde zu erkennen, das Mitglieder des Fördervereins gestalteten.
Foto: Förderverein

Ein Detail, das den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Bad verdeutlicht. Heute führt die neue Doppelrutsche in den Nichtschwimmerbereich des Bades. Foto: D. Wilberg

Auch der Bezirksbeamte Hauptkommissar Thomas Haubrock musste sein Büro während der Umbauarbeiten vorübergehend verlassen. Von 2000 bis 2008 fungierte ein Teil des Freibades Hillegossen als Dienststelle der Bielefelder Polizei Ost. Als einer der ungewöhnlichsten Polizeistandorte in ganz Deutschland war der Beamte jahrelang Anlass amüsanter Kommentare und Gespräche. Nicht selten sprachen ihn Gäste als „Bademeister“ an, blickte er doch von seinem Schreibtisch aus direkt auf das Freibad. Als Bindeglied vom Bürger zur Institution Polizei hat er der Behörde stets ein Gesicht gegeben, kümmerte sich als „Dorfsheriff“ um alle Nöte und Sorgen der Bürger Hillegossens. Dabei wurde er nicht müßig immer wieder zu betonten, dass die Bürger für „unmittelbares polizeiliches Handeln“ doch lieber den üblichen Notruf wählen sollten.

Die Adria in Hillegossen

Für viele Badegäste steht fest: Das Freibad Hillegossen mit seiner idyllischen Lage zählt zu den schönsten Freibädern der Region. Dass dieses durchaus zutrifft, beweisen folgende Bilder:

2009 – 50 Jahre Freibad Hillegossen

Mit einer großen Beachparty feierte das Freibad Hillegossen am 30. August 2009 sein 50jähriges Bestehen und zugleich eine der bis dahin erfolgreichsten Freiwassersaisons der vorausgehenden Jahre. Über 500 Gäste besuchten das Ereignis, das von dem 1200 Mitgliedern zählenden Förderverein organisiert wurde. Hier trat auch das bekannte Disco-Team „Zephyrus“ zum ersten Mal auf. Dieses unterhielt die Besucher mit Live-Musik, ausgefallenen Spielen und Mitmachaktionen und sorgte so für jede Menge Spaß. Auch das DLRG und der Polizeisportverein waren anwesend und stellten Interessierten das Rettungsschwimmen bzw. Ju Jutsu vor. Höhepunkt war das Feuerwerk, dass gegen 21.30 Uhr von der Firma Flash Art entzündet wurde und für großen Beifall unter den Zuschauern sorgte. 

Herausgeber

Förderverein Freibad Hillegossen e.V.
Dingerdisser Str. 126
33699 Bielefeld
Telefon (0521) 32922501
info@freibad-hillegossen.de
www.freibad-hillegossen.de

Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule
Am Wortkamp 3
33604 Bielefeld
Telefon (0521) 516684
www.fwmurnau-gesamtschule.de

Konzept und Redaktion

Heinz-Jürgen Plöger, Daniel-Sebastian Wilberg

Texte

Daniel-Sebastian Wilberg, Dominik Balkir, Yeliz Kilickeser, Gabriela Morlang, Juri Vornholt, Pricilla Schmalfuß, Alina Voll, Lana Ajeel, Salima Darraz, Blessed Imuwahen, Chrysoula Karatza, Jelena Krüger, Elian Pelenk

Entwurf

Daniel-Sebastian Wilberg

Bildnachweis

Förderverein Hillegossen e.V., Archiv der Stadt Bielefeld, Ausschnitt aus dem Amtlichen Stadtplan von Bielefeld © Stadt Bielefeld, Amt für Geoinformation und Kataster (CC BY 4.0), Städtisches Bauamt Bielefeld, TuS „Einigkeit“ Hillegossen, SPD-Ortsverein Hillegossen, Neue Westfälische (Herr Schlütter, Herr Zobe, Herr Starke), Heinz-Jürgen Plöger, Daniel-Sebastian Wilberg